Nach Aktien und Tantiemen
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Er jagt nach Aktien und Tantiemen,
nach Fremd- und Eigenkapital.
Die Gier nach mehr ist nicht zu zähmen.
Und er pfeift laut auf die Moral.
Er baut sich Villen und Paläste.
Im Hafen liegt die Segelyacht.
Er prahlt mit seiner weißen Weste,
und ringt um Einfluss und um Macht.
Er reibt sich häufig seine Hände.
Er hat sich nicht verspekuliert.
Und später wird die Dividende
in Paradiese transferiert.
Wer reich ist, kommt auf seine Kosten.
Und er ergreift sehr gern Partei.
Die hievt ihn dann auf einen Posten.
Dort lebt sich's gut und sorgenfrei.
Und immer hat er Tricks auf Lager.
Er dreht so manches krumme Ding.
Man stempelt ihn nie zum Versager.
Er landet niemals im Sing-sing.
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