Mutter Erde in allen Ehren

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Wenn morgens die Nebel sich neigen
und später in die Lüfte steigen,
ermahnt sich das Mütterchen Natur:
„Es ist höchste Zeit für Inventur !“

Das grüne Kleid, schon lang getragen,
kann eine Auffrischung vertragen,
dann kommt´s in Frühjahrskataloge,
mit Sicherheit ganz groß in Mode.

Das Sonnengelbe macht arg Kummer,
denn diese durchgeschwitzte Nummer,
taugt nicht mehr, als nur ein Aufwischtuch,
nach Gluthitze, Donner, Wolkenbruch.

Das Braune kommt schnell auf die Stange,
solch Farbe trägt man nie sehr lange,
es ist nur ein Kleid des Übergangs,
so etwas trägt weder Fuchs noch Gans.

Nun heißt es - für´s Festkleid entscheiden,
sich in ein schlichtes Weiß zu kleiden,
auch die grelle Sonne stellt sich quer,
kommt nur noch bescheiden blass daher.

Mutter Erde in allen Ehren,
wird keinerlei Kleidung verwehren,
wenn wiederkehrt ihre Jugendzeit,
schlüpft sie hinein - in ihr grünes Kleid.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Mutter Erde in allen Ehren

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13.12.2024
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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