Mondlicht (Teamwork)

Ein Gedicht von Ralph Bruse
Die Nacht durchweht den Weg zum Ort
mit altvertrauter Stille.
Was eben da war, ist nun fort
und leicht wird die Gedankenfülle.

Nur einer steht noch hell, fast klar,
ganz reglos dort, in tiefstem Blau –
weit oben, wo noch Himmel war
und nun ein Fetzen Wolkengrau.

Und auf dem Weg – im Geisterlicht,
geht jemand flüsternd für sich hin...
formt mit den Lippen ein Gedicht;
mondhell erfüllt sucht er den Sinn.

Fernab, der Mann am Brunnenrand -
gekrümmt, als würden Schmerzen bohren -
schöpft zögernd Wasser in die Hand
und Kräfte neu, die er verloren.

Im Toreingang dort, die Gestalten
fühlen sich vom Glück umschlungen.
Ihr Lachen klingt erst scheu – verhalten;
doch lauter dann und ungezwungen.

Highheels klappern übers Pflaster;
schlanke Beine eilen flink.
Tags schreibt sie an ihrem Master;
nachts genießt sie ihren Drink.

*

Noch immer reglos, hell und klar:
Der Mond dort oben hält die Wacht.
Er weiß, was ist, was kommt, was war....
strahlt Trost für alle in die Nacht.


(c) Ingrid Bezold & Ralph Bruse

Informationen zum Gedicht: Mondlicht (Teamwork)

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19.04.2023
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