Mit einem kleinen Räuchermännchen fing alles an

Ein Gedicht von Jens Gottschall
*****

Mit einem kleinen Räucherhäuschen fing meine Leidenschaft früh an,
es stand im Schrank bei meinem Opa, neben einem Räuchermann.
Damals war ich noch sehr klein, doch schon ziemlich fasziniert,
doch was es damit auf sich hatte, hatte ich noch nicht kapiert.

Mein Opa nahm das Dach herunter und vom Bub das Oberteil,
er stellte in das Innenleben 'nen kleinen "Kohle-Keil".
Was macht der da bloß ?, ging mir dauernd durch den Kopf,
ich hatte keine Ahnung, ich war ja noch ein kleiner Knopf.

Er zündete eine Räucherkerze an,
setzte das Dach wieder drauf und das Oberteil vom Räuchermann,
schon fing der Schornstein und das kleine Kerlchen mit der Pfeife,
zu dampfen und zu rauchen an.

Sowas hatte ich noch nie geseh'n, die Begeisterung war groß
und seitdem ließ das Erzgebirge mich nie im Leben wieder los.

Irgendwann, fing ich dann später auch mit Holzkunst sammeln an,
so stand bald Räuchermann an Räuchermann.
Die Leidenschaft, die ließ mich niemals mehr in Ruh,
es kamen Nußknacker, Tiere und Schneemänner ... dazu.

Der Kerzenduft jedoch, den's Räucherhaus vom Opa einst verstreute,
den hab ich immer noch in meiner Nase, bis heute.
Das Bild vom Räuchermännchen holt mich auch gerade wieder ein,
hab's nicht vergessen, obwohl ich damals war noch sehr sehr klein.

Informationen zum Gedicht: Mit einem kleinen Räuchermännchen fing alles an

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07.09.2024
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