Mit den Enkeln

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Mit den Enkeln

©Hans Hartmut Karg
2017

Mit den Enkeln einen Weihnachtsmarkt besuchen
Heißt: Wünsche stets erfüllen, kaufen, kaufen,
Nach immer wieder neuen Reizen suchen
Und stundenlang durch Budenstraßen laufen.

Sie stehen an, wo es die Mandeln gibt,
Die Kleinen greifen nach der Zuckerwatte.
Weil man ja seine vielen Enkel liebt,
Sammelt man so die Rechnungslatte.

Man kauft, damit sie Ruhe geben
Und ist ein wenig stolz auf sich,
Wenn sie zur Würstchenbude streben
Und loben Oma – und auch mich!

Es gibt Bonbons, Würstchen und Fisch,
Oma und Opa trinken Glühwein,
Stehen am runden Partytisch,
Reden – und sind nicht mehr allein....

Freunde kommen gern herzu,
Hören lang Posaunenlieder,
Und die Gruppe hat im Nu
Zulauf, gern trifft man sich wieder!

Wenn die Enkel ständig nerven,
Immer weiter kaufen wollen,
Weihnachtsfeeling hier wohl schärfen,
Den Konsumgeist aufzurollen,

Hat die Oma d i e Idee: „Kommt mit,
Noch zur Kirche gehen wir!“ –
Und voraus mit mächt'gem Schritt
Folgen sie endlich auch mir.

Krippe, Jesulein und Stier
Stehen dort besonnt im Leuchten.
Sehr andächtig, still verharren wir,
Wo sich unsere Augen feuchten.

Ja, es wird Zeit für die Nacht,
Heimwärts woll'n wir endlich traben,
Wo uns auch die Krippe lacht
Mit den vielen Weihnachtsgaben.

*

Informationen zum Gedicht: Mit den Enkeln

186 mal gelesen
22.12.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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