Mensch und Menschenskind
„Mensch“ sagt man öfters mal ohne sich dabei was Besonderes zu denken,
will keinesfalls mit diesem Worte kränken,
vielmehr will der innere Dialog selbst zu Aussprüchen dieser Art hinlenken,
wenn Verstand, Nachsicht und Gefühl in Richtung auf „Freundschaft“ schwenken
„Mensch!“ sagt man häufig mal exklamativ,
insbesondere dann, wenn man spürt, ein Fluch wäre viel zu destruktiv.
Manchmal formuliert man das „Mensch?“ auch unterschwellig fragend,
oft den Anflug eines Vorwurfs in sich tragend
Sinngemäß wie: Pass doch auf!
Oder aber: Muss das sein?
Wobei es natürlich einen Tonfall „Mensch!“ gibt,
der, gepaart mit einer Mimik, die ausdrückt, dass man liebt,
den Empfänger der Botschaft hin zur Freude führt,
auf dass er beim Hören großes Glück verspürt!
„Bleib Mensch!“ Als Wunsch wird das oft ausgesprochen,
zu manch aufwärtsstrebendem Geist, der der Welt trotzend, fast zerbrochen,
den man, vom Schicksal auserkoren, auf unmäßigem Höhenfluge wähnt,
sein Tun und Streben jedoch nicht ausgegoren, so dass ein sehendes Auge tränt
Das Empfindungswort „Mensch“ steht hoch im Kurs,
grenzt in der Wertung fast an die des Schwurs,
das Wort soll vor sinnlosem Streben nach unerreichbaren Zielen schützen,
die Seele wärmen und der Ausstrahlung vor allem nützen.
Mal dient der kurze Spruch „Mensch“, vor sich hergesagt, als Erdung,
ja, als seeleneigene Bewehrung,
als Rettung des „Ichs“ vor den Auswüchsen der Gedanken,
noch bevor Glauben und Zuversicht zum Gegenüber in der Sache heftig wanken
Letztlich gebraucht sich der Ausruf „Mensch“ als Wunsch nach dem, was sicher scheint,
nicht nach dem, was man mit Übertrieben meint,
als Begriff für etwas, das uns alle eint,
wobei das Herzensglück gleichauf mit dem Verstand auskeimt
Nur sehr, sehr selten, man glaubt es kaum,
setzen, ganz wie in einem Traum,
zwei Menschenskindersmünder gleichzeitig ein „Mensch“ in einen Raum.
Böse Stimmen munkeln, eher baut der Kuckuck ein Nest in einen Baum
© Auris Caeli
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