Mein Traumberuf

Ein Gedicht von Klaus Reischmann
Ich wollt ich wär ein Dichter
ein auf schöne Reime ganz erpichter
Grand Seignieur der hohen Worte
und das reimt sich nun auf Torte.

Reimen bis zum Exitus
beim Begräbnis gibt´s nen Kuss.
Wieder reimt sich das ganz gut
schenkt für´s Dichten guten Mut.

Und nach vielen Jahren frohem Schaffen
machen sie mich echt zum Affen,
schenken mir ne riesengroße Medaille
für den besten Dichterkanaille.

In der Laudatio spricht Goethe über meine Stärke,
lobt die Wortgewalt der Werke,
doch am Ende muss er passen
ich kann mein Leid nicht fassen.

Höre noch die Worte: Ende gut - alles gut...
und lüpfe tief beleidigt meinen Hut,
grüß Herrn Goethe und auch Schiller
doch in mir drin wird´s still und stiller.

Des nachts im Bett ein Traum:
Goethe sagt (ganz laut) "Halt deine Worte besser du im Zaum,
zu einem Dichter braucht es mehr,
das wünsch ich dir von Herzen sehr."

Informationen zum Gedicht: Mein Traumberuf

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24.05.2013
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