Mein Arbeitsplatz
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
In aller Früh marschier ich froh,
gleich nach dem Frühstück ins Büro,
die Sonne strahlt schon voll herein,
ich schalte den Computer ein.
Bevor der Bildschirm sich erhellt,
und sicher gleich das Handy schellt,
bleib ich am Schreibtisch einfach steh´n,
um schnell den Postberg durchzuseh´n.
Mit Genuss trink ich ´ne Brause,
gönne mir ´ne kurze Pause,
dann fang ich mit dem Schreiben an,
und zieh den Sessel näher ran.
´Ne Stunde, ganz exakt und stur,
betatsch ich wild die Tastatur,
doch plötzlich ist mein Kopf ganz leer,
aus und vorbei, ich kann nicht mehr.
Ich spür´s genau, ich brauch jetzt Ruh,
sonst fallen mir die Augen zu,
und während ich den Kopf verrenk,
schmerzt plötzlich mir das Handgelenk.
Unbedingt muss ich es kühlen,
nicht nur in den Akten wühlen,
es wird heut auch nicht aufgeräumt,
den Zeitpunkt hab ich eh versäumt.
Malocht hab ich ganz ohne Zwang,
vier Mal, ´ne viertel Stunde lang,
die Schreiberei hat mich geschafft,
ich stehe auf, mit letzter Kraft.
Mein Arbeitsplatz, so sieht er aus,
ich schließ die Tür und geh nach Haus.
Faule Sau, schreit nun der Kritiker,
doch ich schaff mehr - als manch Politiker.
© Horst Rehmann
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