Mauersegler
Ein Gedicht von
Jürgen Wagner
Huiiiirhh, huiiiirhh, huiiiirhh
Die Lüfte vibrieren
Sie zelebrieren
Ekstase pur
Srieh, srieh, srieh
Sie schlafen im Fliegen
Rasen und stieben
In einer Tour
Sisisisi, sisisisi, sisisisi
Sie reisen nach Süden
Ohne Ermüden
Ohne Tortur
Swii-rii, swii-rii, swii-rii
Sie kehren zurück
Was für ein Glück!
Ich staune nur
In Mitteleuropa sind Mauersegler relativ häufig anzutreffen, wo sie unter den Dächern hoher Häuser nisten und brüten. Dort haben sie sich der menschlichen Umgebung angepasst. Sie sind an diesen geschützten Orten sehr inniglich miteinander. In den Wintermonaten fliegen sie um die halbe Welt ins südliche Afrika, wo es dann wieder reichlich Insekten gibt, von denen sie sich ernähren. Mauersegler sind oft monatelang nur in der Luft, schlafen und paaren sich sogar dort. Sie sind extrem an ein Leben in der Luft angepasst und erreichen dort Geschwindigkeiten von über 200 km/h. An Land sind sie eher unbeholfen. Ende April/Anfang Mai kehren sie dann nach Europa zurück an ihre alten Nistplätze. Sie lassen ihre Stimme gerne hören, die sehr hoch ist, aber für den Menschen gut hörbar. Ein junger Mauersegler, der flügge wird, hat nur einen einzigen Flugversuch: bleibt er in der Luft, lebt er, fällt er zu Boden, kann er sich nicht mehr erheben. In Städten wie Bielefeld rückt dann auch schon mal die Feuerwehr an, um ein Mauerseglerkind wieder ins Nest zu setzen und ihm eine zweite Chance zu ermöglichen.
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