Mangel oder Überfluss
Ein Gedicht von
Dietmar Geister
Mangel oder Überfluss
Bereitet Frauen viel Verdruss.
Zum Einen hat sie nichts zum Tragen
Und kommt darüber sehr zum Klagen,
dass sie muss immer in den gleichen
Blusen oder Röcken schleichen.
Zum Ander‘n hat sie so viel Sachen,
dass sie nicht weiß, was soll sie machen.
Es reichen Schränke nicht noch Truhen,
um die Sachen reinzutuhen.
So kommt es, dass sie’s stets hat schwer.
Hat sie nichts, dann möchte sie mehr.
Hat sie viel, dann fehlt’s am Platz,
kurz gesagt in einem Satz.
Seit Gott die Eva ließ vernehmen:
„Du sollst dich deiner Nacktheit schämen“,
ist das die Strafe ohne Frag‘,
die in diesen Worten lag.
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