Man dreht an der Uhr

Ein Gedicht von Roman Herberth
Es wird an jeder Uhr gedreht,
im Binnenland, im Fischerhafen.
Und jeder, der zur Arbeit geht,
der muss auf einmal 'schneller' schlafen.

Beim Frühstück braucht man wieder Licht.
Und das geht jedem auf den Wecker.
Man nimmt uns früher in die Pflicht.
Und richtig sauer ist der Bäcker.

Wir gehen einen Schritt zu weit.
Der Frühling hat noch Startbeschwerden.
Schon knechtet uns die Sommerzeit.
Aus unsren Träumen wird nichts werden.

Ob sich der ganze Aufwand lohnt?
Das fragen sich auch Kirchturmglocken.
Doch keine bleibt davon verschont.
Man pflegt, die Suppe einzubrocken.

Und zum Tyrann wird jede Uhr.
Fast jeder muss darunter leiden.
Dem Arbeitnehmer hilft dann nur,
in seine Arbeitszeit zu gleiten.

Informationen zum Gedicht: Man dreht an der Uhr

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12.11.2013
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