Märchen

Ein Gedicht von Martina Pfannenschmidt
Als Kind habe ich gerne Märchen gelesen
von Elfen, Gnomen und anderen Wesen;
von der guten und der bösen Fee
und rotem Blut in weißem Schnee.

Ich ließ mich entführen in andere Welten,
wo nicht die Gesetze der Erde gelten;
war ängstlich, zornig und berührt,
hab Unrecht und auch Hass verspürt.

Oft war’s die böse Stiefmama,
die hinterhältig, teuflisch war;
die gar mit ihrem großen Zorn
den Königssohn vertrieb vom Thron.

Bevor Dornröschen wurde wach geküsst,
hat sie einen 100jährigen Schlaf verbüßt;
und das, weil kein Besteck – o weh,
vorhanden war für die 13. Fee.

Der kleine Spiegel an der Wand –
zeigte die Schönste im ganzen Land;
so las ich einst und war verschreckt,
doch auch Schneewittchen wurd’ erweckt.

Ich hab mit den Helden geweint und gelitten,
war dabei, wenn sie sich balgten und stritten;
wurde Zeuge von allerlei Liebe und Leid,
war betroffen von Habgier, aber auch Neid.

So manches Märchen kann uns begeistern,
doch auch wir müssen unser Leben meistern;
und da kann man wohl eines sicher sagen:
Lies Märchen, dann kannst du das Leben wagen.

Denn auch in deinem wahren Leben
wird es nicht nur gute Feen geben;
drum sei gewarnt und auf der Hut,
dann wird – wie im Märchen – alles gut.

Bewahr dir die Kindheit ein kleines Stück
und glaube fest an das ganz große Glück;
dann können sich deine Wünsche erfüllen,
die heimlich noch dein Herz umhüllen.

© Martina Pfannenschmidt, 2015

Informationen zum Gedicht: Märchen

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20.01.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Martina Pfannenschmidt) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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