Liebesheimat
Liebesheimat
In ihrer mondgelinden Mitte
Zählt' er auf ihre leisen Schritte,
Mit denen sie ihm wurde nah,
Als er in ihre Augen sah.
Groß wie zwei rundleuchtende Sterne
Kamen sie aus der weiten Ferne
Hierher, das war ihr Flüchtlingslos
Und die Erwartung – die war groß!
Liebe ward ihr zum Heimathafen,
Das musste Unkenaugen strafen:
Die schauten sie mit schiefem Blick,
Missgönnten ihr das Liebesglück.
Doch Zwei, die in Liebe erstarken,
Weil offen sie und nichts verbargen,
Machten erst Zärtlichkeiten möglich
Und hielten ihren Geist beweglich.
Die Zeit schob so die Lüste an,
Mit denen man sich binden kann,
Weil Nöte, Ängste dann verblassen,
Wenn Menschen sich an Händen fassen.
Küsse, Berührung, weltvergessen
Die Dingwelt, in der nur besessen:
Sie wandern frei in Liebeszeiten,
Um Neuleben sich zu bereiten.
Liebe wird so ihr ganzer Trost
Und Neuheimat die wahre Kost,
Mit der das Neue angenommen,
Weil sie endlich zu sich gekommen.
©Hans Hartmut Karg
2018
*
Das könnte Sie auch interessieren