Lesezeit im November
Ein Gedicht von
Manfred Basedow
Wenn die Tage kürzer werden,
stürmen sie die Bücherläden.
Hasten sie nach Art der Herden,
als suchten sie die roten Fäden.
Die den guten Leser leiten,
wenn die Helden tapfer kämpfen.
Mutig ohne Sattel reiten,
Köche die Kartoffeln dämpfen.
Im November, das ist klar,
spitzen Kinder ihre Ohren.
Hören Geschichten von Spatz und Star,
haben sie dich längst auserkoren.
Denn ein Hörbuch ist kein Ersatz,
beantwortet Das doch keine Fragen.
Was bedeutet „Süßer Fratz“?
Starb Siegfried in den Heldensagen?
November gehört den neuen Worten,
die Dichter und Poeten ersinnen.
Wie entstehen edle Torten?
Wie wird ein neuer Roman beginnen?
Da kann der Regen endlos schütten,
das ist dem Schreibenden egal.
Er sitzt am Ofen in warmen Hütten,
bald ist gefüllt das Bücherregal.
Dann bleibt ihm nur zu hoffen,
dass die Herden es entdecken,
die solang der Laden offen,
bezahlend, sich die Lippen lecken.
Weil auf dem Cover ein Bild zu finden,
was die Kunden fasziniert.
Auf dem die Helden helfen Blinden,
und das völlig unzensiert.
Vielleicht steht bald auf einer Wand,
ein Buch auf einem hohen Rang,
Die guten Kunden aus diesem Land,
dem guten Umsatz gilt der Dank.
® Manfred Basedow, 10.11.2018, Rostock
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