Leidender Hörer

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Leidender Hörer

Einst hörte er so gern Musik,
Die aufbaute – ganz ohne Krieg,
Erfüllte Herz auch, sein Gemüt,
Damit er mit ihnen erblüht'.

Musik hört er von Komponisten,
Die nicht fördern krachende Kisten,
Sondern gefällig, anerkannt
Für Hörer da im ganzen Land.

Doch jetzt glaubt er, ihn laust der Affe,
Weil man im Hörfunk das abschaffe,
Was bisher so melodiös gesendet,
Wo sich nun gleich sein Ohr abwendet.

Denn unverdaulich sind die Töne,
Weil körperlich das Ohr erstöhne
Bei dem gewählten Unverstand,
Der für die Misstöne einstand.

Da geht es nicht um Einschaltquoten,
Wenn man macht Hörer zu Heloten,
Weil man mit stetem, höherem Wollen
Erzwingt, dass Hörer hören sollen.

„Meine Gebühren zahl' ich doch,
Damit Musik bleibt Lust, nicht Joch!“
So schaltet er den Kasten aus,
Geht lieber in den Wald hinaus.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Leidender Hörer

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14.05.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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