Lautgewächse

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Lautgewächse

Laute Stimmen gab es immer schon,
Doch heute lässt sich konstatieren:
Je lauter die Stimmen, oftmals im Gehen,
Desto mehr wird Wahrheit da eingefordert.

„Gehst Du mit? Komm' doch zu uns!“
So locken vereinnahmend Botschaften
Auf Smartphones, wo bunte Parolen
Laut schreiend skandieren: „Mit uns nicht!!!“

Erinnert uns das nicht an ein Trotzköpfchen,
Dort, wo das Neinsagen immer Programm?
Müssen wir das Fordernde zornen lassen,
Nur, weil wir dem Lärmen unterliegen?

Da möchte ich doch Einspruch erheben:
Dem Schrillen ist Einhalt zu gebieten,
eleidigendes wäre zu sanktionieren,
Denn Nötigung hat kein Versammlungsrecht.

Wer nur noch krakeelt, zu allem NEIN sagt,
Weil er sich übermächtig aufschwingen will,
Der kann nur diktatorisch ins Leben eingreifen,
Wo der Schutz kein Gut und auch kein Wert.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Lautgewächse

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19.03.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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