Krankheiten und das Leben

Ein Gedicht von Uta Kinzel
Ich hasse das Krankenhaus.
Medizin ist mir ein Graus.
Und trotzdem war es wieder soweit.
Für eine OP war ich eigentlich nicht bereit.

Irgendwann muss das doch vorbei sein.
Gott sei gedankt, ich bin nicht allein.
Allein könnte ich das nicht ertragen.
Ich kann einfach nichts mehr sagen.

Keine Luft mehr bekommen,
nicht mehr zu können mich zu sonnen.
Nun wurde ich an der Nase opereriert.
Mal sehen, was in meinen Leben noch passiert.

Erst der angeborene Herzklappenfehler.
Dann die üblichen männlichen Vetreter,
die nur eins wollen und es sich auch holen.
Frühzeitig wurde meine Unschuld mir gestohlen.

Es kommt ein vereiterte Weisheitzahn dazu.
Ich selbst bin noch eine blöde Kuh.
Die mentale Situation sieht nämlich auch sehr bescheiden aus.
Gut. Der Weisheitszahn ist ja nun raus.

Nur meine Stimmen die höre nicht.
Jedesmal wenn ich sie höre, komme ich mir vor wie ein kleines Licht.
Ich bin erst 25 und schon ein menschliches Wrack.
Bloß gut, das ich wenigstens habe zu meinem Mann einen guten Kontakt.

Wie gesagt, allein wäre ich völlig verloren.
Seit ich meinen Mann kenne, müsste ich mich fühlen wie neu geboren.
Gut die Seele hat etwas Ruhe gefunden.
Nun wird aber eben mein Körper geschunden.

Ich werde trotz allem nie aufgeben.
Mein Leben richtig zu leben.
Liebe, Triebe und Gefühle freien Lauf lassen.
Sonst fange ich noch an, mich selber zu hassen.

Informationen zum Gedicht: Krankheiten und das Leben

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18.03.2016
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