Kondensstreifen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Kondensstreifen

Wie schön erhellen sie dort oben
Den Himmel mit den Wolkenpinien,
Haben sich morgens hergeschoben,
Weit über unsere Zinnien:

Zwei hin gelegte, breite Streifen
Führen den Himmel auseinander.
Sollten sie sich nicht näher greifen,
Sind sie noch nahe beieinander?

Die Streifen als Kreuze zu sehen?
Das Flugzeug sollte nicht abstürzen!
Wenn Flieger ihre Kreise drehen,
Darf kein Fatum Leben verkürzen.

Alles, was unser Schicksal nährt,
Soll scheinbar nicht gefährdend sein.
Vieles, das schon recht lange währt,
Ist Menschenwillenskraft allein.

Nicht alles, was der Mensch so will,
Bleibt ihm ja selber auch geheuer.
Mitunter bleibt sein Reiseziel
Nichts weiter, als nur folgenteuer.

So schön uns auch die Streifen leuchten,
So sehr schaden sie unseren Erden.
Denn wo sie Böden oft befeuchten,
Gibt es kaum Wachstum und keine Werden.


©Hans Hartmut Karg
2018

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Informationen zum Gedicht: Kondensstreifen

1.451 mal gelesen
10.08.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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