Kindheitsglück

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Kindheitsglück

Hast Du mir denn schon gratuliert,
Dem ich alljährlich gratulierte?
Hab' ich Dich nicht dorthin geführt,
Wo man die Dankbarkeit aufschnürte?

Wie oft habe ich Dir geschenkt
Die reiche Liebe, Geld und Speise,
Hab' Dich mit mir dahin gelenkt,
Wo anwächst unsere Lebensreise?

Dir hab' ich übers Haupt gestrichen,
Du hast mich selig angelächelt.
Von der Seite sind nicht gewichen
Wir, denen die Träume zugefächelt.

Dankbarkeit bleibt ja kein Mantra
Der Faulen und der Seelenlosen.
Gern denk' ich an Calendula,
Den Strauß mit den orangenen Rosen.

Erinnerung geht nie verloren,
Wo man verzeiht und liebt zur Zeit,
Schaut darauf, was selig geboren
Und ist der Trennungsmühen leid.

Doch eng wird dann der Horizont,
Wenn alles Kindheitsglück verdrängt,
Die Zukunftsgier nur innewohnt
Und Eigennutz Seelen verengt.

Vergangen ist die Kinderzeit
Und abgedrängt in das Vergessen,
Denn Trennung bringt ein Seelenleid,
Das lebenslang nicht ausgemessen.



©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Kindheitsglück

122 mal gelesen
11.03.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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