Kindheit

Ein Gedicht von Hans Josef Rommerskirchen
23.08.11

Nun steh ich hier auf gutem Grund,
und sehne mich zu dieser stund,
es Dunkelt schon es naht die Nacht,
wo meine Kindheit ich verbracht.

Lass von Träumen mich verleiten,
und denk an meine Jugendzeiten,
sehe noch am Gartentor,
ein Gartenzwerg so schwarz wie Mohr.

Und sehe auch noch vor mir dar,
im Kirschbaum saß ein Spatzen paar,
dessen morgendlich Gesang,
bis zu mir ins Zimmer klang.

Ein Schwalben paar mir so vertraut,
ein Nest hat unterm Dach gebaut,
und wie ich es doch liebte,
wenn die Brut im Neste piepte.

Und wenn sie ihre Bahnen zogen,
sind übers Haus hinweg geflogen,
wo manch Blümchen ich Gepflückt,
der Mutter habs ans Herz gedrückt.

Höre noch den lieblich Klang,
wenn Mutter bei der Arbeit sang,
seh mich noch wie ich gelauscht,
wenn der Wind ums Haus gerauscht.

Wenn Vater abends am Kamin,
als noch die Welt in Ordnung schien,
Geschichten uns hat vorgelesen,
wie Glücklich sind wir da gewesen.


Ein tränchen ich doch unter drück,
denk ich an meiner Kindheit Glück,
und hör in mir der Sehnsucht Lieder,
die schöne Zeit sie kommt nie wieder.

Informationen zum Gedicht: Kindheit

1.881 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
17.12.2011
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige