Katze Minka stört einen Buchfink
Ein Gedicht von
Doris Grevesmühl
Ein Buchfink angeflogen kam,
Kurs auf einen Tisch nahm,
wo etwas auf dem Tisch lag,
was seinem Namen Ehre macht
und das er wohl gesucht,
es war ein aufgeschlagenes Buch,
er flog erst darüber hinweg,
hat sich dann aber darauf gesetzt,
als er so saß,
sah es aus, als wenn er las,
der Schnabel glitt über die Zeilen,
um auch hier und da mal zu verweilen,
als wolle er sich etwas einprägen
in seinen kleinen Vogelschädel.
Von der Tür aus das sah
die Hauskatze Minka,
wunderte sich
und lief zum Tisch,
hat den Vogel gefragt,
was er da macht,
der fragte, weißt du denn nicht wer ich bin,
ich bin ein Buchfink
und lesen ist meine Leidenschaft,
die mich klüger macht.
Minka sagte, schön für dich,
aber nichts für mich,
mir reicht,
was ich weiß,
sprang auf den Buchfink zu,
der aber im nu
sich erhob
und davon flog.
Minka das Nachsehen hatte,
sich ärgerlich davonmachte.
Das könnte Sie auch interessieren