In die Seelenkrise

Ein Gedicht von Roman Herberth
Man schlittert in die Seelenkrise,
und findet sich im Jammertal.
Das 'Traurig sein' wird zur Devise.
Man rechnet sich zur zweiten Wahl.

Sich selber liegt man schwer im Magen.
Man sitzt nicht länger hoch zu Ross.
Und träumt nicht mehr an diesen Tagen
vom Rittersaal im Märchenschloss.

Am Anfang kann man es nicht fassen.
Man fällt, und fällt, ins Abgrundtief.
Dort muss man bunte Federn lassen.
Was man auch anpackt, es läuft schief.

Mit Kullertränen wird man ringen.
Kein Mitleid steht uns tröstend bei.
Das wird uns in die Knie zwingen.
Vergeblich, unser Hilfeschrei.

Kein andrer lindert die Beschwerden.
Wer darauf wartet, wartet lang.
Man muss sein eigner Leibarzt werden.
Und dann geht alles seinen Gang.

Informationen zum Gedicht: In die Seelenkrise

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17.03.2014
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