Ich war bei Dorle, gleich nebenan

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Gaby, seine Frau zetert:
Reinhold,
du hast das Einkaufen vergessen.
Hättest du das Essen zu kaufen, nicht vergessen,
könnten wir jetzt, zu Mittag essen.

Gaby hakt nach:
Wo warst du die ganze Zeit,
du bist ein Tagträumer, du tust mir leid.

Ich war bei Dorle, gleich nebenan,
sie lebt allein, hat keinen Mann.
Da gab es besonders gutes Essen,
Dorle hat beim Auftischen, nichts vergessen.
Übrigens, ich bin ein Doppeldecker
und die Vorspeise, wow... nur lecker.
Danach gab es zarte Entenbrust,
man spürte beim Kochen, ihre Lust.

Reinhold spricht ganz ungeniert:
Dorle hat alles so raffiniert garniert.
Tranken Weißwein, kein abgestandenes Bier
und wir rauchten genüsslich Zigarren,
davon gleich vier.

Und besonders delikat der Nachtisch,
Die liebe Dorle servierte sich,
herzerfrischend, jung und frisch.

Gaby ist fassungslos, was ist nur mit dir los!
Du bist ein lüsterner Wüstling,
taugst keinen Schilling.
Reinhold, du bist ein Unhold.

Er lächelt und sagt,
ich habe ihr mein Kommen zugesagt.
Bin ab sofort bei Dorle, gleich nebenan,
bis dann!

Informationen zum Gedicht: Ich war bei Dorle, gleich nebenan

1.044 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
17.09.2014
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige