Ich möchte mit dir
Ein Gedicht von
Georg Babioch
Ich möchte dich mit meinen kräftig zarten Händen halten,
Um so ein wenig dein scheues Köpfen zu verwalten;
Ich möchte dir tausendfach Küsse und Liebe geben,
Derweis Rausch und Wallungen mit dir leben, anstreben.
Ich möchte dich zu fernen Himmel führen
Und dich hier auf Erden schon verführen und spüren;
Ich möchte dir in dein zärtliches Öhrchen leise Verse
flüstern,
Derweise mit dir reden, ein wenig erotisch und vielleicht auch lüstern.
Ich möchte dich auf meinen starken Mannesarmen tragen,
Ein vollkommen neues Leben mit dir anvisieren und wagen,
Ein Leben voller Mut und voller sanfter Gedanken,
Deine heile Welt, mein Liebes, bringe ich bald zum Wanken.
Ich möchte dir eigentlich viel zu nahe treten,
Gemeinsam mit dir zu einem Liebesgott "Amor" beten,
Mit dir spannend schmale Pfade und verschlungene Wege
begehen,
Dort wo laue Lüfte und Sonnensommer heftig wehen.
Ich möchte mit dir so manche Weltreise wagen,
Komm, mein Liebes, laß es dir nocheinmal sagen:
Überall, auf Schiffen oder in der Luft,
Dort droben, ein herrlich sinnlicher Liebesduft.
Ich möchte mit dir in einem Bette liegen,
Lust und Laune und Küsse gegeneinander abwiegen;
Wie beschaulich leicht doch Liebe genossen,
Unglückliche Zeiten und latente Ängste fast gänzlich verflossen.
Ich möchte mit dir auf Burgen und in Schlössern wohnen,
Dort werden sich Kuß und Liebe und Leben behaglich lohnen;
Darauf vollkommen erpicht,
So daß mein Herz vollends prickelnd und bisweilen sehr heftig sticht.
Dies alles, mein Täubchen, möchte ich dir zeigen
Und von früheren, unglücklichen Zeiten vollkommen schweigen,
Nun endlich, komm auch du mir einige Schritte entgegen,
Auf Pfaden und auf Straßen, überhaupt auf allen Liebeswegen.
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