Ich, die Erde

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Als Erde mach ich mir Gedanken,
frag mich, wie soll es weitergeh´n,
soll ich mich mit der Menschheit zanken,
oder gehorsam mich nur dreh´n.

Mit Füssen werde ich getreten,
meine Hülle wird verpestet,
wo einst noch frische Lüfte wehten,
wird heut Atomkraft ausgetestet.

Aus meinen Meeren, Flüssen, Seen,
werden mehr und mehr Kloaken,
aus Wäldern werden Mausoleen,
und aus Gletschern Wasserlachen.

Mensch, ich bin nicht irgendeine Welt,
ich bin der Lebensraum für dich,
was nützt dir Raubbau und viel Geld,
wenn ich dir ausknipse, das Licht.

Nimm mich mit deinen Sinnen wahr,
genau so wie ein kleines Kind,
dann bin ich auch ein Exemplar,
das zu dir steht, mit Rückenwind.

Informationen zum Gedicht: Ich, die Erde

997 mal gelesen
(8 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 2,2 von 5 Sternen)
2
16.01.2012
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige