Hundegeschichte
Ein Gedicht von
Peter Ebinger
Vor langen, lang vergangenen Zeiten
streiften durch ursprüngliche Weiten
Ausdauer und Kraft in grauem Kleid,
mit scharfem Instinkt, immer bereit
zu tun, was einer Gemeinschaft bedarf.
Ich träumte von dir in sicherem Schlaf.
Ich schlief an deinem warmen Fell
als sich dein Atem zu klarem Gebell
erhob über mystisch wilder Natur
in eine aufgehende neue Kultur.
Zögerlich hatten wir uns vertraut,
nun bist du mein Auge, Ohr und Laut.
Du jagst ohne Furcht, treibst große Herden
bei Sonne und Regen, um uns zu ernähren.
In angstvoll bedrohlicher Dunkelheit
wehrst du dem Schlechten mit Wachsamkeit,
stehst einfühlsam in traurigen Stunden
der Seele bei und leckst ihre Wunden.
Dein Gehorsam wird auch furchtbar missbraucht
und schlägt deine Zähne in wehrlose Haut.
Als Sache, gezüchtet zu Formen und Farben,
wirst du gehandelt mit schmerzhaften Qualen.
Mit Abfall gefüttert, getreten, verjagt,
wird dir die Würde und Achtung versagt.
Doch wären wir da, wo wir heute sind,
ohne diese vier Pfoten, schnell wie der Wind,
die Selbstlosigkeit und die Hilfe in vielen
Problemen des Lebens, die Freude im Spielen,
die Augen für Blinde, den Halt vorm Ertrinken -
mit dir war des Menschen Erfolgsweg zu finden.
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