Höhenrausch

Ein Gedicht von Friedrich Graf
Höhenrausch

Es kletterte ein armer Wurm
empor auf einen Aussichtsturm,
um sinnberauscht, aus großen Höhen,
einmal die bunte Welt zu sehen,
denn unten tief im Alltagsgrau
war für ihn farblos selbst der Pfau.

Das Heikle an der Sache war:
Oben saß bereits ein Star.
Der Vogel folgte dem Instinkt:
im Schnabel – schwupps - der Wurm versinkt.

Die Moral ist schnell beschrieben:
Wäre das Würmchen dort geblieben,
wo es ansonsten hingehört,
hätt´es sein Dasein nicht zerstört!

(Man kann zwar mutig aufwärts streben,
doch sicherer kann man unten leben!!!)
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(© Friedrich Graf)

Informationen zum Gedicht: Höhenrausch

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26.04.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Friedrich Graf) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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