Hoandkees

Ein Gedicht von Viola Otto
Woas soin mier Hesse suu vesesse,
off e däffdich Hoandkees Esse
De Gestoank ess schnell vegesse,
doch dess Zwickes mächt Mallesse.
Däi Zwiwwel doun emm Bauch rumurn,
unn flutsche se raus, kräist de rure Uuhrn,
Doch all doas mächt dem Kall naut aus.
Där säht doa: Kenn, woas dunnerts draus.
Unn fingts oh se schtinge goans frasterlich,
doa guckt de Kall nur henner sich:
Rifft, ei Dunnerkeil mir kimmt de Kimmel,
häi dunnerts, unn drauße stieht die Sunn ohm Himmel.

Woarimm mer Hoandkees met Mussik säht -
weil bess zoam Dunnerschloach däi Zwiwwel bläht.


Übersetzt:
Was sind wir Hessen so versessen
auf ein deftiges Handkäse Essen.
Der Gestank ist schnell vergessen,
doch das Zwicken macht Beschwerden.
Die Zwiebel tun im Bauch rumoren
und zischen sie raus, bekommt man rote Ohren.
Doch all das macht dem Karl nichts aus.
Der sagt dann: Kinder was donnerts draußen.
Und fängt es an zu stinken ganz fürchterlich,
dann schaut der Karl nur hinter sich.
Ruft, Donnerwetter, mir kommt der Kümmel,
hier donnerts und draußen steht die Sonne am Himmel.

Warum man Handkäse mit Musik sagt -
weil bis zum Donnerschlag die Zwiebel bläht.

Informationen zum Gedicht: Hoandkees

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19.10.2013
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