Hinter verschwiegenen Klostermauern

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Hinter verschwiegenen Klostermauern,
die Nonnen heute trauern!

Dicke Mauern, Geräusche darin verhallen,
das teuflische Lachen der Täter wird nachhallen,
erschallt noch in den Todeshallen.

Nachts sind die Klosterkammern ideale Fallen,
in regelmäßigen Intervallen,
sie über die Nonnen herfallen.

Angst lässt Schreie ersticken,
wenn sie ihre Peiniger erblicken.

Eiskalter Hauch, modriger Duft,
Unheil liegt in der Luft.
Messen, gemurmelter Rosenkranz und Gebete,
dieses Mal für die arme Schwerster Margarete.

Sie wollte nur noch sterben,
ihr geschwängerter Leib ließ sich nicht länger verbergen.
Sie gab dem Herrgott ihre geschändete Hülle zurück,
mit der Bitte...
Verzeih mir, nimm mich in deine gütige Mitte.

Das Martyrium beginnt erneut,
Schwache können sich gegen Vergewaltiger nicht wehren
und hinter dicke Mauern, quälende Schreie nicht stören.

Hinter den verschwiegenen Klostermauern,
die Nonnen weinen und trauern!

Informationen zum Gedicht: Hinter verschwiegenen Klostermauern

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05.06.2019
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