Hinter verschlossenen Türen
Ein Gedicht von
Anke Dummann
Beckers erwarten Besuch.
Sie haben die neuen Nachbarn eingeladen.
Frau Becker freut sich schon sehr.
"Da kommen sie auch schon."
"Herr und Frau Tiede, so heißen die Nachbarn nämlich .
Beide tragen piekfeine Kleidung. Nebenher laufen Zwei kleine Kinder in zerschlissenen Jeans und verwaschenen Pullis.
Zwei Pflegekinder, mit Augen,
die ganz traurig drein schauen.
"Warum gucken die nur so traurig,
fragt sich Frau Becker."
Vielleicht erfährt sie ja heute beim Kaffee näheres.
Protzig erzählt Herr Tiede gleich,
Wieviel sie sich doch jetzt leisten
Können,
Und wie gut die Kleinen es doch
bei Ihnen haben.
Frau Becker ist skeptisch und
fragt den kleinen Jungen, wie ihm denn sein neues Zuhause gefällt."
Ein strafender, strenger Blick des Vaters streift den Kleinen.
Der traut sich nichts zu sagen.
Endlich ist dann auch die Kaffeerunde vorbei.
Man verabschiedet sich.
Frau Becker weiss, was sie zu
tun hat.
Geschwind eilt sie zum Telefon.
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