Herbstabend

Ein Gedicht von Carsten Müller
Herbstabend

Ich höre Dich dahin trabend,
wie jedes Jahr allzeit bereit.
Wo hoch am Kirchturm heller Glockenklang Verkündet:

Jedesmal den einen Zwang.
Buße zu tun und Reue zu zeigen.
Der Sturm schreit es durch Äste
und auch allen Zweigen.
Möchte es ein Jedem zeigen.
Tanzen einen wilden Reigen.

Feuerrot, Gelbgrün.
Rostrot und Braun.
Die Natur kann sich selbst
schon nicht mehr trau'n.

Feuerrot, Gelbgrün.
Rostrot und Braun.
Wibelt alles, wie ein wilder Faun.

Kälteklirrend Rabenkrächzen,
Klingen Münzen, Opfergeld -
Sind die Gänse nie die Letzten.
Die geschwind in Zuflucht hetzen.

Alle Gemüter sind erhaben
spenden freudig alte Gaben.
Von den Dächern hört
man dann die Raben.
"Ob ich in den Himmel komm"
Wenn ich spende freudig fromm?

Feuerrot, Gelbgrün
Rostrot und Braun.
Du mußt nur durch
die richtigen Augen
schau'n.

Informationen zum Gedicht: Herbstabend

88 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
20.08.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Carsten Müller) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige