Hasardeure

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Hasardeure

Nichts holt uns zurück
in die bunte Welt der Lebenden,
wenn wir uns wie Hasardeure gebärden
und meinen, gottgleich Glücksritter zu spielen.

Das Risiko, sich weiterhin anzustecken,
bleibt hoch – auch für alle Glücksritter,
die irrtümlich meinen, sie wären gefeit
und nichts könnte sie jemals treffen.

Da steigert Distanz doch das Überleben
und treibt die Zahlen nicht mehr hoch,
denn das Virus bleibt weiterhin tödlich,
selbst wenn man es permanent ignoriert.

Glauben wir nicht den Statistiken?
Wieso sterben dann weltweit so viele?
Sind wir denn noch bei Verstand und Sinnen,
wenn aus der Verantwortung wir uns so stehlen?

Das Hasardieren wird zur Todesfuge:
„Ach, Risiko! Wen's trifft, den trifft's halt!“
Doch wird die Pandemie dadurch nicht größer,
wenn man Ignoriersüchte weiterhin kultiviert?

Sollen die Erben nicht doch noch warten,
selbst wenn sie die Alten ständig besuchen,
um das Ansteckungsrisiko weiter zu steigern
und deren Ableben damit zu befördern?


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Hasardeure

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06.01.2021
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