Halt' still
Ein Gedicht von
Martina Anders
Noch hält die Welt dich in der Hand,
noch lebst du Lust und Leiden.
Noch folgen Sehnsucht Wort und Tat,
noch kannst du nichts vermeiden.
In einer Welt, so widersprüchlich,
reißt es dich hin und her.
Willst du nun dieses oder jenes?
So sieh, die Welt ist leer!
Du ahnst, du siehst, doch willst nicht glauben
und füllst dich stets mit Mehr.
Doch alle Fülle macht nicht leicht,
sie macht dich schwer, so schwer!
Von Welt zu Welt schon wanderst du
und Zeit verrinnt wie Sand.
Was soll der Jugend Schönheit zählen?
Es hat doch nichts Bestand.
Denn alles was geworden ist,
das wird auch bald vergehen.
Du wirst nicht bleiben was du bist.
Halt‘ still, bleib endlich stehen!
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