Hallo Sensenmann

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Kalt ist`s und der Abend graut,
als wer bei uns durchs Fenster schaut.
Oh weh, es ist der Sensenmann,
wie unschwer man erkennen kann.
“Mein Freund“, spricht er mit ernster Stimm,
“ich hol dich jetzt, ist das sehr schlimm?“

Da lächle ich ihm ins Gesicht:
“Ich hoffe du pressierst heut nicht.
Musstest den ganzen Weg herhinken,
lass uns zusammen einen trinken.
Denn wo ich jetzt mit dir hingeh`.
Gibt’s höchstens nen Kamillentee.“

Ich öffne mit viel Schwung die Bar,
beim Augenglitzern war es klar.
“Du machst mir scheinbar keine Zicken,
dann lass uns doch mal einen “ticken“.
Die Sense stelle ich ins Eck,
erfüllt halt später ihren Zweck.“

Die Bar war übervoll gefüllt,
der “Dürre“ hat den Durst gestillt.
“Verflixt nochmal, ich muss jetzt gehen.
Ich kann ja kaum noch grade stehen.
Und außerdem, so sage mir,
mein Freund, was wollte ich bei dir?“

Hast du`s vergessen? Du kannst nerven,
wir sollten deine Sense schärfen!
Ich drücke sie ihm in die Hand.
Worauf er grüßte und verschwand.
Kommt er einst wieder, wär`s nicht toll,
doch meine Bar – ist proppenvoll!

Informationen zum Gedicht: Hallo Sensenmann

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28.08.2009
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