"Halleluja"

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
„Halleluja“

Vor der Frauenkirche hör' ich „Halleluja“ singen,
Menschen im Urlaub werden dort angezogen.
Als dann noch die Glocken Hoffnung bringen,
Ist mein Gemüt wieder schön ausgewogen:
Mit dem Lied Leonard Cohens lange im Ohr
Geben Musiker ihrem Wunsche Ausdruck
Durch ihr Gottesloben, wo das Halleluja vor
Allen anderen Begierden nimmt uns den Druck.

Denn allzu leicht vergessen wir den Herrn,
Weil wir oft schon glauben, größer zu sein,
Wollen uns viel lieber bei ihm beschwer'n,
Denn der Mensch meint, er sei groß im Sein,
Obwohl Gott ganz allein alles entscheidet,
Sich von niemandem vereinnahmen lässt,
Er uns nach seinem Willen weiterhin leitet,
Weil der Allmächtige unabhängig west.

So hören wir bald auch: „Lobet den Herrn“,
Gerade jetzt in diesen bedrohten Zeiten
Und sehen über der Kirche den Stern,
Der allein erlöst uns von vielen Leiden,
Die wir unserer Endlichkeit verdanken,
Selbst da, wo die Elbe leichthin gewellt
Und flusswärts die reifen Reben ranken,
Weil der Himmel auf Hoffnung eingestellt.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: "Halleluja"

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11.12.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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