Häusliche Gewalt

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
Er macht ihr die Hölle heiß,
bis sie nicht mehr weiter weiß
wendet an rohe Gewalt,
bleibt gefühlsmäßig eiskalt,
setzt schlimm zu Tochter und Sohn,
sie ernten nur Spott und Hohn.

Seine Nerven liegen blank,
immer öfter gibt es Zank,
Schreie hallen schrill durchs Haus,
wuchtig rutscht die Hand ihm aus
schlägt zu Boden seine Frau,
Füße traktieren sie rau.

Sie krümmt sich zusammen,
ihr Gesicht zeigt Schrammen
Blut rinnt übers Gesicht,
ihr Leid berührt ihn nicht,
wie so oft blind vor Wut,
weiß er nicht, was er tut.

Die Kinder sind verschreckt,
jedes hält sich versteckt
fürchtet um sein Leben,
der Tod ist zugegen
in ihrer Fantasie -
artet aus in Hysterie.

Endlich kommt die Polizei,
gestoppt wird die Prügelei
in Gewahrsam kommt der Mann,
der kaum an sich halten kann,
notversorgt wird seine Frau,
die er tituliert als "Sau".

In einem Krankenhaus
kuriert die Frau sich aus -
kehrt sie zu ihm zurück
droht ihr erneut Unglück,
doch dies nimmt sie in Kauf,
glaubt an des Schicksals Lauf.

Informationen zum Gedicht: Häusliche Gewalt

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01.04.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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