Gruselzeit
Ein Gedicht von
Sonja Dworzak
Ein Kürbis lag im hohen Gras
als ob er dort zum Wachsen saß.
Er glotzte rund und ziemlich stumm.
Der Herbst, der machte ihn ganz krumm.
Da kam ein Eichhorn, flink und klug,
es trug 'ne Eichel im Gepflug
und dachte sich: „Ach, liebe Zeit,
das Gruseln ist ja nicht mehr weit!“
Die Geister schleichen – husch und sacht,
auf Zehenspitzen durch die Nacht.
Der Kürbis glotzt, das Eichhorn schreit:
„Oje, ich glaub, es ist so weit!“
Da hüpfen sie durchs Blättermeer,
mal mutig und dann doch nicht sehr.
Der Kürbis kugelt sich und lacht:
„Wie schön ist doch die Gruselnacht!“
SDR
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