Grün ist die Welt
Ein Gedicht von
Andreas Vierk
„Grün wie ich dich liebte, grün“
Lorca – Somnambule Romanze
Grün ist die Welt,
doch verschieden die Stunden:
staudengrün ist der Himmel,
wenn er Liebe transzendiert
und die Grasmückenlieder
den weiten Raum erschaffen
für unser beider Amplituden.
Der Tod aber ist lauchgrün
und tanzt als kleiner Regen
über die Biergartentische
des alten Europa aus Messing.
Weine nicht, fürchte dich nicht,
denn wir sind Brücken aus Tau.
Zwar die Hunde sind grün
aus weithin jagenden Schatten
und unseren fliegenden Pulsen,
aber dein Flüstern:
es taucht ins Chlorophyll,
in die zirpenden Liturgien
der still implodierenden Engel,
denn Sternenschmelz spiegelt
die Schluchten des Waldmeister
für unsere ewige Liebe.
© Andreas Vierk
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