Grillen

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Holzkohlen-Rauch zieht übers Land.
Der Duft von Bratwurst strömt vom Grill,
was macht ´s, daß manches angebrannt,
wenn „Mann“ mit Feuer spielen will?

Am Rost beweist sich Männlichkeit,
der Steinzeitmensch bricht dann hervor.
Was für ein Stolz für Mannes Herrlichkeit,
wenn Lobeshymnen klingen an sein Ohr.

Party vorbei – es gilt zu räumen.
Zuständigkeit heißt hier „female“
leicht angesäuselt versinkt er ins Träumen
und helfen? Nein, das wär´ zu viel.

Den Grill zu säubern, für ihn würdelos.
Er hat mit viel Gefühl doch schon das
Fleisch geröstet.
Was also erwartet man von ihm denn bloß,
daß er die Sklavin bei der Arbeit tröstet?

Ist abermals ein Grillen angesagt,
verpufft bei ihm ganz schnell der Willen,
denn sie besteht darauf, daß er am End´ sich plagt
am Rost zu stehen und zu grillen!

Informationen zum Gedicht: Grillen

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19.07.2015
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