Gelebter Schmerz
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Nach einer bösen Albtraum-Nacht
bin schweißgebadet ich erwacht.
Sind ´s Frazien, ist ´s die Baanscheibe,
mir ist s´egal, woran ich leide.
Ich kann mich plötzlich nicht mehr bücken,
der Leser kennt ´s : Ich habe „Rücken“.
Mein linkes Bein – ein Kreuzbandriß
schmerzt, muß heut wohl zum CT gewiß.
Im Kopf dröhnt es wie Hammerschlag,
nehm Aspirin, das ich nicht mag.
Mein linker Arm – kaum zu bewegen.
Infarkt? Nee, hab nur falsch gelegen!
Vernehmbar knackt mein Hüftgelenk.
Titan-Ersatz wär´ein Geschenk.
Des Himmels – doch das lohnt nicht mehr.
Ein Rollstuhl müßte vielleicht her?
Bin ich dies wirklich, krank und schwach?
Da rüttelt mich Erkenntnis wach:
Ob eingebildet her und hin,
Schmerz zeigt, daß ich am Leben bin.
Spring auf so munter wie ein Reh
und fröhlich ich den Tag angeh!
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