Fünfunddreißig Grad
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Mein Rasen ist nur noch welkes Gras,
und mein Bier verdunstet schon im Glas,
meine Suppe wird Gemüsebrei,
und die Wurst darin platzt laut entzwei,
auch am Tellerrand wird’s nicht kühler,
Bienen verbrennen sich die Fühler.
Fünfunddreißig Grad, das reicht dann wohl,
deshalb spring ich in den Swimmingpool,
doch weil ich selbst im Wasser schwitze,
zerplatzt mein Schwimmreif bei der Hitze,
so viel Wärme hab ich nie gemocht,
weil im Wasser fast der Hoden kocht.
Jetzt verschwinde ich erst mal im Haus,
und zieh meine Badehose aus,
denn nasser Stoff am Intimbereich,
macht alles was da hängt, schlaff und weich,
nackt geh ich wieder in den Garten,
und lasse mich - nahtlos - braun braten.
© Horst Rehmann
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