Fremder Hund
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Ein fremder Hund kommt mir entgegen,
der mir bis hinauf zum Nabel reicht,
sein scharfer Blick ist so verwegen,
dass sofort mein Selbstvertrauen weicht.
Das Pfefferspray hab ich vergessen,
auch ein Messer hab ich nicht zur Hand,
nichts, das als Waffe angemessen,
liegt hier irgendwo am Straßenrand.
Wild kommt er auf mich zugelaufen,
stößt die Pfoten gegen meine Brust,
ich hör sein Hecheln und sein Schnaufen,
dann ruft sein Herrchen: „Zurück Artus !“
„Entschuldigung, er will nur tollen,
er ist noch jung, wild und ohne Halt,
will allen Menschen Freundschaft zollen,
Erziehung lässt ihn noch ziemlich kalt.“
„Da kann ich mich ja glücklich schätzen,
dass er nicht gleich zugebissen hat.“
Ich geh und hör zu meinem Entsetzen:
„Artus, den Nächsten machst du richtig platt.“
© Horst Rehmann
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