Freitag der Dreizehnte
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Hab schlecht geschlafen letzte Nacht,
zigmal bin ich aufgewacht.
Heut früh bin ich total geschafft,
hab mich nur langsam aufgerafft,
schau auf den Kalender – oh je,
es ist Freitag, der Dreizehnte.
Jetzt bin ich wütend ohne Grund,
könnte bellen wie ein Hund,
schlag hinter mir die Klotür zu,
verlier dabei den rechten Schuh,
den Linken schieß ich in den Flur,
treff haargenau die Kuckucksuhr,
es kracht und scheppert ungemein,
zum Glück bin ich im Haus allein.
Doch ich werd und werd nicht munter,
rutsche, fall die Treppe runter,
zieh mich hoch am Holzgeländer,
denk nicht an den Blumenständer,
der seitlich und mit voller Wucht,
den Weg zu meiner Schulter sucht,
sie schmerzlich trifft und dann zerbricht -
die Scherben hab ich im Gesicht.
Nichts wie weg und Kaffee trinken,
tief in einen Sessel sinken,
so denke ich und stehe auf,
lass dem Schicksal seinen Lauf,
auch wenn ich heut noch leiden muss,
mit dem Gedicht ist hier jetzt Schluss.
Hab zum Lesen dich bewogen,
doch meine Zeilen - sind gelogen.
© Horst Rehmann
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