Fataler Irrtum

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Hab neulich einen alten Freund getroffen,
der war so richtig voll und stink besoffen,
in der Hand ´ne riesig grosse Flasche Sekt,
seine Hose war mit Mist total verdreckt.

Das Gesicht verschrumpelt wie ´ne Rübe,
die Augen dunkelblau und furchtbar trübe,
aus der Knollennase tropfte dickes Blut,
eingerissen war auch sein Tirolerhut.

Sein Sakko war zerfetzt in hundert Stücke,
im Oberhemd klaffte ´ne Dreieckslücke,
an den Schuhen klebte so viel gelber Lehm,
die echte Lederfarbe war nicht mehr zu sehn.

Als ich fragte, was ist hier bloss geschehn,
blieb mir abrupt der Unterkiefer steh´n,
am Euter einer Kuh wollt´ er nur trinken,
um nicht so sehr nach Alkohol zu stinken.

Er legte sich im Gras flach auf den Rücken,
konnte betrunken sich nicht so tief bücken,
nur eine Zitze, warum sind hier nicht vier ?,
über ihm die Kuh, - es war ein wilder Stier !

Informationen zum Gedicht: Fataler Irrtum

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17.05.2011
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