Fast unsterblich

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Fast unsterblich

Zu meinem runden Feste vor drei Jahren
Hat man die Riesenknolle mir geschenkt:
Ein Gratulant, der eher fern mir war,
Dennoch den Blick auf die Blume gelenkt.

Im Januar trieben vier Blüten aus,
Sandten in alle Himmelsrichtungen ihr Rot
Und trugen deshalb schon zur Winterzeit
Herrlichen Glanz in unser schönes Haus.

Zwei Wochen, dann war mit der Blüte Schluss,
Die Knolle legte ich in einen dunklen Keller.
Dort, wo es kalt, zog sie die Kräfte ein,
Während draußen es wurde nun frühlingsheller.

Pünktlich kam schon im nächsten Jahr
Und wie auch heuer und fast unsterblich
Die Blütenkrone wieder aus der Knolle,
Als wäre diese Jahresblühkraft erblich.

Wird sie ein viertes Mal austreiben,
Den Januar zum Blühmonat erklären,
Mit ihrer Schönheit und mit ihrer Macht
Das Wohnzimmer in unserem Haus beehren?


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Fast unsterblich

13.168 mal gelesen
14.01.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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