Fasching

Ein Gedicht von Janfried Seeburger
Hei, Fasching ist, die Narren hüpfen,
die Menschen in Verkleidung schlüpfen.
Man sieht des Morgens früh um sechs,
in bittrer Kälte manche Hex.
Die fuchtelt rum mit ihrem Besen,
doch man sieht noch andre Wesen.
Kistenmännle, Teufelsfratzen,
Bären, Geisen, schwarze Katzen,
Man denkt man sei im Höllenloch,
doch da gibt’s andre Masken noch.
Da tanzen Clowns und weiße Feen,
die sich beglückt im Winde drehen.
Da sieht man Große, Bunte, Kleine,
sowie auch Affen, Hunde, Schweine.
Manche könnten ohne Larve gehen,
die meisten würden es nicht sehn
Sie wollen beschwingt und lustig sein,
und schütten so manchen Drink hinein.
Doch in des Tages langem Lauf,
da füllt sich rasch der Pegel auf.
Und dann am Abend geht es weiter,
da wird es in den Hallen heiter.
Da hängt so mancher Süffel rum,
er lächelt doof und glotz nur dumm,
sich vergeblich gegen’s würgen wehrt
weil sich der Magen umgekehrt.
Beim Tanzen wird das Ganze locker,
und an der Bar auf hohem Hocker,
das säuselt man in süßen Tönen,
Liebesschwüre in’s Ohr der Schönen.
Das endet manchmal auch im Bett,
doch der Ehepartner findet es nicht nett.
Erwacht man dann am nächsten Morgen,
so hat man plötzlich große Sorgen.
Was hab ich Rindvieh bloß gemacht,
was hab ich mir dabei gedacht.
Jetzt hängt er schief, des Hauses Segen,
und alles dieser Dummheit wegen.
Wär’ ich doch, wie die kleinen Jecken,
um zehn Uhr schon im Bett gelegen.
So schlau war ich aber leider nicht,
der Kater plagt mich fürchterlich.
Nicht alles ist an Fasching schön,
es kann auch in die Hosen geh’n.
Drum treib das Narren mit Bedacht,
mancher ist schon so aufgewacht.

Informationen zum Gedicht: Fasching

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06.09.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Janfried Seeburger) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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