Farben im Wechsel der Jahreszeiten
Ein Gedicht von
Heinz Säring
In leuchtenden Farben, wie bunte Gemälde,
so strahlen die Bäume im herbstlichen Wald,
bis dann der November mit Stürmen und Kälte
die prächtigen Bilder zerstört mit Gewalt.
Was bleibt, sind die nüchternen Stämme und Äste,
wenn goldene Blätter vom Winde verwehn.
Wir trösten uns damit: Es ist so das Beste,
das Alte muss weichen, soll Neues entstehn.
Der Winter bringt Ruhe bis hin zum Erstarren,
er zeigt eine Schönheit wie weißes Kristall.
Es ist wie Schwarzweißfilm so zwischen den Jahren,
Kontrast zu den Farben, die sonst überall.
Das Weiß bringt zuwege, dass unsere Sinnen
aufs Neue sich sehnen nach farbigem Flor
und das bringt der Frühling mit neuem Beginnen
in üppiger Vielfalt und Schönheit hervor.
Im Spiegel des Wassers der hellblaue Himmel,
auf Wiesen und Feldern das zarteste Grün,
am Weg zwischen Gärten ein Menschengetümmel,
wenn prächtig die Blumen und Bäume erblühn.
Der Sommer, der sendet uns brennende Strahlen
und wer gleich zu viel in die Sonne sich traut,
der hat dann die Farben, verbunden mit Qualen
und Reuegefühl, auf der eigenen Haut.
Doch siehst du im goldgelben reifen Getreide
das Kornblumenblau und den Mohn, leuchtend rot,
das ist wie geschaffen zu unserer Freude
und bringt deine Stimmung bald wieder ins Lot.
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