Familienzerfall

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Familienzerfall

Driften nicht immer mehr Familien auseinander,
Bleiben gar Rudimente oder kranke Clans zurück?
Sind Naturwüchsigkeiten noch da füreinander
Oder fallen wir herein auf den Modeschick?

Wie in der Liebe bestimmt längst die Suche
Und das Jagen nach Experimenten das Leben.
Man sieht das in Filmen, liest es auch im Buche,
Wenn Horizonte zum Grenzausloten gehen.

Prangert man dies an, gilt man als antiquiert,
Vielleicht aus der weiterführenden Zeit gefallen,
Denn informativ sind wir längst mediengeführt,
Lassen uns einreden, was zu übernehmen – von allen!

Dabei dürsten unsere Kinder nach einer heilen Welt,
Erwachsene fahnden nach idealer Zweisamkeit.
Der Normalo gilt als langweilig und nicht mehr als Held,
Nur der Exponierte, Abweichende macht sich breit.

Doch wie lässt sich in den neuen Bahnen
Das Aggressive aus diesen Momenten vertreiben,
Wenn ohne Tradition, Religion und Ahnen
Sich Rudimente und Verschwurbelungen ausbreiten?

Ist's trotz Moderne nicht ein Rückfall auf die Steinzeit,
Wenn das Glücksstreben als gewaltsam geteilte Torte
In Lebensläufen vergeudet mit sehr viel Leid und Streit
Uns zeigt, dass niemand mehr entkommt der Horde?


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Familienzerfall

70 mal gelesen
29.07.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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