Familienschicksal

Ein Gedicht von Uta Kinzel
Liegt es vielleicht in meiner Familie,
denn ich kenne da eine Kanalie,
die absolut zu nichts bringen wird.
Oder habe ich mich geirrt?

Ich rede von meinen Bruder.
Das ist schon ein Luder.
Selbst Entscheidungen treffen kann er nicht.
Sein Mut dazu ist ein kleines Licht.

Allein etwas unternehmen ist ebenso nicht drin.
Sein Leben? Was hat das für einen Sinn?
Wie komme ich jetzt darauf, das es an der Familie liegt?
Ganz einfach, weil ich meinen Unmut habe erst vor kurzem besiegt.

Ich bin nun 25 und versuche selbst über mein Leben zu entscheiden.
Nun gut. Die wichtigsten Fragen tue ich trotzdem vermeiden.
Wenn ich mir meine anderen Geschwister ansehe.
Lieber nicht. Wehe wehe.

Nur dieser Bruder liegt mir sehr am Herzen.
Ihn so zu sehen, bereitet mir Schmerzen.
Ich und mein Mann unterstützen ihn so weit es geht.
Ich hoffe nur, das er unsere Hilfe irgendwann nicht falsch versteht.

Eigenständigkeit leben wir ihm vor.
Wir verhindern, das er sich schießt ein Eigentor.
Aber was können wir noch machen,
das er auch mal wieder kann so herzhaft lachen.

Wir nehmen ihn so wie er ist.
Es ist keine List.
Nur so kann man langsam erreichen,
das er kann auch immer wieder mal etwas selber zu entscheiden.

Informationen zum Gedicht: Familienschicksal

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23.11.2015
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