Europa ...

Ein Gedicht von Horst Fleitmann
Europa, ach, wie zeigst Du dich...
Man streitet und man einigt sich.

Man lädt viel ein um zu besprechen,
beschließt nur etwas, ums zu brechen.

Man droht hernach sich mit Sanktionen,
die, wie sich rausstellt, selten lohnen.

Man sehnt herbei die Zeit der Väter
nebst bessrer Zukunft, wenig später.

Zur Huldigung der Nazizeit
ist mancher Dummkopf schon bereit.

Man schürt, wie damals, Fremdenhass,
gar täglich ohne Unterlass.

Sät Hass in Kirchen, Minaretten,
legt Pressefreiheit auch Ketten.

Ein Menschenleben oder hundert
Ist nichts mehr wert, sieht man verwundert.

So kann doch kein Europa werden,
nicht so, wie wir uns grad gebärden.

Europas Unwort "– national –"
verhindert Einheit überall.

In jedem Volk sind´s die Regierenden
und nach des eignen Vorteil Stierenden,

statt groß zu denken – europäisch
doch das, so plakatiert man, geht nicht.

Erst muss das Kind in´n Brunnen fallen.
Erst müssen die Kanonen knallen.

Im Osten ist´s ja schon so weit.
Der Westen, scheint´s, macht sich bereit.

Sind wir (vielleicht) davon genesen,
dann ist es niemand wohl gewesen,

der diesen Hass mithalf zu säen.
Ich könnte an die Decke gehen.

Fangt an, seid Vorbild euren Kindern.
Helft mit, das Schlimmste zu verhindern.

Versucht den andern zu verstehen.
Dann wird der Hass, macht's jeder, gehen.

Informationen zum Gedicht: Europa ...

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01.11.2016
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